I
27
6) Gespinstpflanzen: Baumwolle, Flaclis, Hanf, Jute etc.
7) Farbpflanzen: Indigo, Krapp etc.
8) Nutzhölzer: Mahagoni, Ebenholz, Teakholz, Rosen-
holz etc. Inländische: Eiche, Walnuss, Ahorn,
Buche etc.
9) Futterpflanzen: Gräser, Klee etc.
§ 41. Wichtige Produktionsgemete sind für:
Getreide: Vereinigte Staaten, Russland, Deutschland,
Frankreich, Österreich-Ungarn, Australien etc.
Zticker: Westindien, Brasilien, Java. — Deutschland,
Frankreich etc.
Kaffee: Brasilien, Java, Ceylon etc.
Wein: Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Österreich-
Ungarn, Deutschland etc.
Gewürze: Ostindische Inseln, Ceylon, Westindien etc.
Tabak: Vereinigte Staaten, Brasilien, West- und Ost-
indien, Österreich-Ungarn, Deutschland, Türkei etc.
Baumwolle: Vereinigte Staaten, Ostindien, Ägypten,
Brasilien etc.
Flachs: Russland, Deutschland, Frankreich etc.
Hanf: Philippinen, Italien, Russland.
Kautschuk: Brasilien, Java, Venezuela etc.
§ 12. Die Tierwelt, die dem Menschen an Nährstoffen sowie
an Rohstoffen für die Industrie einen reichlichen Beitrag
liefert, und deren Dienste und Kräfte er ausserdem auch
bei der Warenerzeugung und dem Waren- und Personen-
transport in Anspruch nimmt, ist in ihrer Verbreitung
nicht allein an das Vorkommen gewisser Pflanzen oder
anderer Tierarten gebunden, sondern auch von der Ein-
wirkung des Menschen abhängig. Wie manche Pflanzen, so
sind auch manche Tiere durch den Menschen des Nutzens
wegen über grosse Teile der Erde verbreitet worden
(Rind, Schwein, Hund, Pferd etc.), und man versucht
immer mehr, nützliche Tiere über ihren bisherigen Ver-
breitungsbezirk hinaus zu acclimatisieren. So sind die
meisten Haustiere Europas aus Asien eingeführt, und
auch die Neue Welt, die ursprünglich so arm an Haus-
tieren war, ist mit solchen bereichert,
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: Krapp
Extrahierte Ortsnamen: Russland Deutschland Frankreich Australien Westindien Brasilien Deutschland Frankreich Brasilien Ceylon Frankreich Italien Spanien Portugal Ungarn Deutschland Ceylon Westindien Brasilien Deutschland Türkei Ostindien Brasilien Russland Deutschland Frankreich Italien Russland Brasilien Venezuela Europas Asien
44
Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands.
Bayern (Mittelfranken), wo beinahe 2/3 des Gesamt - Ernteertrages ge-
Wonnen wird. Auch in den übrigen süddeutschen Staaten, sowie in Posen
ist er von Bedeutung. Dem Tabakbau sind weite Strecken der Kölner
Tieflandsbucht, der Rheinpfalz und des Elsaß gewidmet; auch am Neckar,
in Mittelfranken, in Pommern und in der Uckermark wird er betrieben.
Aber trotz einer großen Ernte bedürfen wir jährlich einer gewaltigen
Einfuhr. Die wichtigsten Länder der Herkunft sind: Niederlünd. Indien,
Brasilien, die Vereinigten Staaten von Amerika und die Türkei. Auch
von einigen unserer Kolonien beziehen wir Tabak.
Der Gemüsebau und die vluinen;ucht haben um Berlin (Teltow),
Erfurt, Quedlinburg. Braunschweig, Liegnitz, Bamberg, Nürnberg, Ulm 'und
Straßburg, sowie in der Wetterau und in den Vierlanden bei Hamburg einen
hervorragenden Platz. Vorzügliches (Dbst gedeiht in den meisten Gegen-
den Deutschlands. Besonderen Ruf haben die Obstbaugebiete in Branden-
bürg (Werder, Guben), in den Tälern der Elbe, Saale, Werra, des Mairt,
im Rheingau und an der Bergstraße. Leider deckt der Obstbau nicht den
heimischen Bedarf. Große Mengen an frischem und getrocknetem Obst
werden jährlich aus Österreich-Ungarn, Italien, Frankreich, der Schweiz,
Serbien und den Vereinigten Staaten von Nordamerika bezogen. So
wurden im Jahre 191 l allein frische Äpfel für 35 Mill. M eingeführt.
Der Zveinbau wird am Ober- und Mittelrhein, und zwar vom
Bodensee abwärts bis zur Sieg in ausgedehntem Maße betrieben. Wenn
auch sein Hauptgebiet die oberrheinische Tiefebene und der Rheingau mit
dem Südabhange des Taunus (Rüdesheim, Johannisberg, Hochheim) ist,
so dehnt er sich doch noch weit in die Täler des Wasgenwaldes und
des Schwarzwaldes, des Neckar und des Main, der Ahr und der Mosel
hinein aus. Minder gesegnete Weingegenden finden wir bei Dresden
und Grünberg. Die Ernteerträge sind durch die Gunst oder Ungunst
des Klimas einem bedeutenden Wechsel unterworfen. Gute Jahre wechseln
mit schlechten. Schlechte Ernten bedingen naturgemäß eiue gesteigerte
Einfuhr (Frankreich, Spanien, Italien), während in guten Jahren nach
den Vereinigten Staaten, England, Belgien, Rußland und Holland aus-
geführt werden kann. Es werden im Durchschnitt in Deutschland
2—3 Mill. hl Weinmost gewonnen, während Frankreich 50 und Italien
30 Mill. hl erzengen.
c) Viehzucht. Wie Forstwirtschaft und Ackerbau, so steht auch die
Viehzucht in hoher Blüte. Nicht viel, aber gutes Vieh im Stalle zu
haben, ist der Stolz unserer Landwirte. Die Viehzucht steht in innigster
Beziehung zum Ackerbau. Sie hat sich in den letzten Jahrzehnten be-
deutend entwickelt. Die Zählungen von 1907 hatten folgendes Ergebnis:
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Mittelfranken Posen Rheinpfalz Mittelfranken Pommern Niederlünd Indien Brasilien Amerika Berlin Teltow Erfurt Quedlinburg Liegnitz Bamberg Nürnberg Ulm Straßburg Wetterau Hamburg Deutschlands Guben Rheingau Italien Frankreich Schweiz Serbien Nordamerika Rheingau Taunus_(Rüdesheim Johannisberg Hochheim Main Dresden Grünberg Frankreich Spanien Italien England Belgien Holland Deutschland Frankreich Italien
141
2. Die spanischen Presidios.
Den Spaniern gehören an der Küste von Marokko fünf feste
Plätze oder ,Prefidios^, von denen Centa (ceuta, 13) an der
Meerenge von Gibraltar mit Zitadelle und Freihafen, sowie
Melilla (9) die beiden wichtigsten sind. Man zählt die Be-
völkernng von Centa der des Mutterlandes zu und spricht daher
meist nur von vier Presidios, außer Melilla noch Alhucemas,
Ehafarinas und Penon de la Gomera, die zusammen
35 qkm mit (1900) 10 282 Einw. aufweisen.
3. Algerien.
Seit 1830 französische Kolonie, erstreckt sich Algerien von
Marokko bis Tunis am Mittelmeere hin und enthält mit den
Militärterritorien 890 000 qkm mit 4,8 Mill. E. (1901: 4 801475),
im eigentlichen Algerien davon 4 441515, in den 5 Territorien
359 960.
Algier gehörte zu den mächtigsten der berberischen Rand-
staaten. Nachdem dieselben (1551 und 1574) von den Türken unter-
worsen waren, schwangen die Behs sich zu unumschränkten Herrschern
empor und bildeten jene Militärherrschaft, die durch wiederholten
Bruch des Völkerrechts und unaufhörliche Seeräubereien den Fran-
zosen (1830) Anlaß zum Kriegszuge gab. Erst nach 17jährigen
Kämpfen mit den Eingeborenen und mit der Gefangennahme des
algerischen Feldherrn Abd-el-Kader traten in Algier rnhigere
Zustände ein.
In dem zwischen der Küste und dem Atlas liegenden Tell
erzeugt der fruchtbare Bodeu (4 Mill. ha,) bei gutem Anbau:
Reis, Mais, Weizen, Gerste, Olivenöl, Tabak, Baumwolle, Halfa
und Wein; besonders Kartoffeln und Garteugewächse, die hier im
Januar oder Februar reifen und in großen Mengen nach Frank-
reich, England und Deutschland exportiert werden. In der der
Sahara angehörenden größeren Hälfte des Landes liefert die in
den Oasen vorherrschende Dattelpalme reiche Erträge. Die Vieh-
zncht ist blühend: im Tell werden treffliche Pferde, Rinder, Ziegen
und Maultiere; in der Sahara Kamele gezüchtet. Bergbau auf
Eisen-, Kupfer- und Bleierze, wie auf Kochsalz wird mit Erfolg be-
trieben. Die Industrie ist gering, der Handel naturgemäß meist
in französischen Händen. Die Einfuhr betrug 1905: 299, (1904:
311, die Ausfuhr 1905: 178 Mill. M (1904: 248). An Wasser-
straßen und anderen Verkehrsmitteln leidet das Land etwas
Mangel; die Eisenbahnen hatten 1904 doch schon eine Länge
von 3122 km, die Telegraphenlinien 1904 11935 km.
Einteilung in 3 nach den Hauptstädten benannte Provinzen,
die unter einem Generalgouverneur stehen.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Penon_de_la_Gomera
Extrahierte Ortsnamen: Marokko Algerien Marokko Tunis Algerien Algier Fran- Algier Frank- England Deutschland Sahara Sahara_Kamele
— 312 —
Königin Margarethe, welche durch Heirat Norwegen und
durch Waffenglück Schweden an Dänemark gebracht hatte, uin die
verschiedenen Elemente der drei Reiche auszugleichen, die kalma-
rische Union; aber ihr Nachfolger Erich wnrde in allen drei
Reichen abgesetzt, und als dessen Nesse Christoph, auf den Thron
berufen, Kopenhagen zur Residenz erhob, empörte sich der
Nationalstolz der übrigen, namentlich der Schweden. Unter dem
tyrannischen Christian Ii. <1513) rissen sich die Schweden, von
Gustav Wasa geführt, durch Revolution von Dänemark los; der
dänische Handel geriet in die Hände der Hansa, und unter den
folgenden Königen übte der Adel auf alle Verhältnisse einen so
nachteiligen Einfluß aus, daß die Gewerbe in den Städten zu
Grunde gingen. Erst mit der einziehenden Reformation, durch
welche der Adel seine Güter, und damit die bisherige Macht einbüßte,
hob sich, mit dem Ansehen der Könige, auch der Wohlstand des
Landes. Unter Friedrich Iv. bewirkten die Minister Joh. Hart-
wig und Andr. Peter von Bernstorf nachmals die gesetzliche
Gleichstellung des Adels mit dem Volke und förderten Aufklärung
und Wissenschaft. Während der französischen Revolntionskriege
nahm der dänische Handel einen lebhaften Aufschwung; aber im
Kriege mit Napoleon l. (1801) verlor Dänemark, das demselben
durch bewaffnete Neutralität beitrat und das Bündnis Englands
ausschlug, in der Seeschlacht bei Kopenhagen seine ganze Flotte,
im Kieler Frieden (1814) mußte es Norwegen, und an Eng-
land Helgoland abtreten. Das Bestreben Christians Viii.,
S chlesw i g -H o lstein mit Dänemark unauflöslich zu verbinden,
führte einen Kampf mit Deutschland herbei, während dessen er,
im Beginn des Jahres 1848, starb. Sein Sohn, Friedrich Vii.,
geriet wegen der Herzogtümer mit Deutschland wiederum in Verwick-
lungen, und uuter seinem Nachfolger Christian Ix., dem Vater des
heutige» Köuigs (Friedrich Viii.), kam es zum schleswig-holsteinischen
Kriege, der für Dänemark mit der Abtretung der Herzogtümer an
Preußen und Österreich im Wiener Frieden (1864) endete. Dnrch
Ubereinkunft zu Nikolsburg sielen die Herzogtümer (1866) Preußeu
zu. Der Seehandel, der im Welthandel einen nicht nnbedeuten-
den Rang einnimmt und zugleich einen regen Verkehr mit Schweden,
Norwegen und den Ostseeländern verinittelt, beschäftigte 1904:
3679 Schiffe mit 453112 t, davon 549 Dampfer mit 317 532 t.
Die Einfuhr betrug 190t: 524? (dazu Edelmetalle 2-), die
Ausfuhr 403s (dazu Edelmetalle 1-) Mill. M
Produktion. Haupt-Erwerbszweige sind Landwirtschaft
und Viehzucht. Der Export von Schlachtvieh, Speck- und Milch-
Produkten ist bedeutend; von dem Uberschuß an Getreide komint
besonders Hafer zur Ausfuhr. Lohnender Fischfang wird an
den Küsten betrieben. Das Mineralreich liefert nur Kalk,
in Seeland und Jütland; Kreide, von Möen in Jütland; Porzellan-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Margarethe Erich Christoph Christian_Ii Gustav_Wasa Gustav Friedrich_Iv Friedrich Peter_von_Bernstorf Napoleon Christians Friedrich_Vii Friedrich Christian_Ix. Friedrich_Viii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Norwegen Schweden Kopenhagen Schweden Schweden Englands Kopenhagen Norwegen Helgoland Deutschland Deutschland Nikolsburg Schweden Norwegen Seeland Jütland
— 321 —
dem Rückzug aus Frankreich die drei Sondergebiete Eng-
land, Schottland und Irland zu einem Ganzen
verbunden, seitdem drängt die englische Sprache die keltischen
Idiome im W. von England, in Schottland immer weiter
zurück, nur in Irland erhält sich das Keltische zäher, da
die Irland er auch als Katholiken zu den protestanti-
schen Engländern in einem religiösen Gegensatzestehen.
(Die englische Hochkirche hat die Bischofswürde beibehalten,
das kirchliche Oberhaupt ist der König.)
Geschichte und Handel. Der Handel der Briten, heute der
erste unter allen Nationen der Erde, nahm, infolge innerer Un-
ruhen und äußerer Kämpfe, Jahrhunderte hindurch eine nur
untergeordnete Stellung ein. Die Begründung der Oberherrschaft
Englands begann, nach lange andauernden Kämpfen gegen die
Franzosen, mit Heinrich Ii., der sich (1171) Irland unterwarf.
Wales wurde (1283) mit England vereinigt. Aber erst unter
Heinrich Viii., der (1500) die Güter der Geistlichkeit einzog, den
Ackerbau begünstigte und durch Anlegung von Werften die Schiff-
fahrt förderte, begannen Handel und Industrie sich zu beleben,
die unter der Regierung Elisabeths (1558—1603) zu hoher
Blüte gelangten. Sie hinterließ ihrem Erben, Jakob I. aus dem
Hause Stuart von Schottland, der die englische Krone mit
der schottischen vereinigte, einen geordneten Staatshaushalt und
eine tüchtige Seemacht, und als England in die Kriege zwischen
Holland und Spanien verwickelt wurde, konnte es über eine starke
Flotte gebieten und seine Kolonialmacht in Nord- und Mittel-
amerika begründen. Nach der, mit der Hinrichtung König Karls I.
(1649) endenden Revolutionsperiode, riß Oliver Eromwell,
an der Spitze der Truppen, die Gewalt an sich und bildete eine
Republik, die er unter dem Titel eines Protektors leitete. Er setzte
(1651) die sog. Navigationsakte durch, erweiterte Englands aus-
wärtigen Besitzstand, wie dessen Handel nach Westindien und be-
freite die Fabrikindustrie von drückenden Sonderrechten. Aber die
Republik erreichte, mit der Zurückberufung Karls Ii., eines
Sohnes des unglücklichen Karl I., schon nach 5 Jahren ihr Eude.
Die Navigationsakte hatte, obwohl in ihren Wirkungen vorteilhaft
für das Mutterland, die Handels- und Gewerbtätigkeit der Kolo-
nisten beschränkt und daher unter diesen vielfach Unzufriedenheit
erregt; die Miliz der amerikanischen Armee, unter der W a shin g -
t o n als Offizier diente, wurde für ihre tapferen Dienste im 20-
jährigen Kolonialkriege gegen die Franzosen mit Geringschätzung
behandelt. Als im Jahre 1763 das englische Parlament, unter
König Georg Iii., die Erhebung einer Stempeltaxe in den
Regel, Geographie. 21
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Ii Heinrich Heinrich_Viii Heinrich Karls_I. Oliver_Eromwell Karls Karl_I. Karl_I. Georg_Iii
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schottland Irland England Schottland Irland Irland Englands Irland England Schottland England Holland Spanien amerika Englands Westindien Karls
— 331 —
Petersburg. 31. Oranjefluß-Kolonie. 32. Transvaal-
Kolonie mit Swasiland. 33. Nigeria. 34. Sierra Leone.
35. Gambia. 36. Goldküste. 37. Lagos. 38. St.helena,
Ascension, Tristan da Cnnha. 39. Mauritius nebst
Dependenzen. 40. Seyschellen. 41. O st afr ik anis ch e s Pro-
tektorat. 42. Uganda-Protektorat. 43. Somaliland-
Protektorat. 44. Sansibar mit Pernba und Lamn.
9. Frankreich.
536464 qkm mit über 39 Mill. Bew. (1901: 39961945).
Dichte daher 73.
Frankreich grenzt im S. an Spanien und an das
Mittelmeer, im W. an den Atlantischen Ozean, im Nw. an
den Kanal La Manche und den Pas de Calais, im Nw.,
von Dünkirchen ab, an Belgien und die Niederlande, im
O. an Deutsch-Lothringen und Elsaß, an die Schweiz
und Italien. Hierzu gehört noch die Insel Korsika im
Mittelmeere.
Frankreich erstreckt sich vom 42 bis 51 0 u. Br. und
reicht vom 5 w. L. bis zum 71/2 0 ö. L. von Gr. Der
50 0 n. Br., der Süd- und Norddeutschland scheidet, ist auch
die N.-Greuze des Seinebeckens, mit dem das eigentliche
Frankreich endet; doch gehört noch ein Teil von Flandern dazu.
Die atlantische Küste wird durch die Bretagne in
die Kanal- und in die sreie Ozeanküste geschieden; in die
erstere springt die normannische Halbinsel Cot entin weit
vor. Die Mittelmeerküste weist den halbinselartigen
Vorsprung der Provence auf. Die Landgrenze bildet im
Sw. der hohe Pyrenäenwall; gegen O. zieht die Grenze
zuerst gegen N. über die Alpen, den Jura und die
Vogesen gegen Italien, die Schweiz und das Deutsche
Reich, doch ist am Genser See und in der Burgundi-
scheu Pforte je eine bedeutsame Unterbrechung. Die
weitere Grenze gegen Deutschland und Belgien läuft über
Berg und Tal ohne ausreichende natürliche Schutzwehr und
mußte daher stark befestigt werden.
Die Kanalküfte ist im allgemeinen eine sandige.
Dünenküste, von der Grauen Nase (Gris nez) bis
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Lagos Tristan_da_Cnnha
Extrahierte Ortsnamen: Petersburg Swasiland Nigeria Leone Gambia Mauritius Sansibar Frankreich Frankreich Spanien Atlantischen_Ozean Dünkirchen Belgien Niederlande Elsaß Italien Korsika Frankreich Norddeutschland Frankreich Flandern Bretagne Italien Genser_See Deutschland Belgien
— 339 —
über alle Weltteile aus. Marseille trieb schon in früher Zeit
lebhaften Verkehr mit Alexandrien und Ägypten; auch Bor-
deaux, Tours, Lyon und Montpellier waren schon frühzeitig
Handelsplätze von Bedeutung. Im 14. Jahrh. wurden Lyon und
Paris Hauptmärkte für die Ausfuhr von Tuchen und Leinwand;
Bordeaux für die Ausfuhr von Wein; Tours und Lyon im
15. Jahrh. für die Seidenindustrie. Unter dem Minister Colb ert,
der (1660—1683) das Merkantilsystem einführte und den
Franzosen eine Flotte schuf, entwickelten sich durch Unterstützung
aus Staatsmitteln und Begünstigung von Schutzzöllen noch andere
Industriezweige; so die Papier-, Tapeten-, Uhren-, Porzellan- und
Glasfabrikation, die Verfertigung von Bijouterien, die Woll- und
Leinenindnstrie und die Spitzenfabrikation. Dagegen waren die
Franzosen in der Kolonisation weniger glücklich. Mehrere
von Colbert für den Verkehr nach Ost- und Westindien, in
Amerika und der Levante gegründete Handelsgesellschaften konnten
nicht recht emporkommen und gingen zum Teil wieder ein. Nach-
mals zerrütteten maßlose Verschwendung am französischen Hose
und andauernde Kriege die von Colbert geordneten Finanzen;
Bedrückungen aller Art traten ein. Die Aufhebung des Edikts
von Nantes (1685) trieb eine halbe Million reformierter Unter-
tanen, mit ihnen tüchtige Arbeitskräfte und Geldmittel, außer
Landes; der spanische Erbfolgekrieg (1701—1714) brachte einen
großen Teil der amerikanischen Besitzungen an England. Durch
den zwischen England und Portugal vereinbarten Meihnen-
Vertrag verlor Frankreich überdies seinen portugiesischen Handel
und nach dem Kolonialkriege (1754—1763) an England die besten
westindischen Besitzungen, zugleich auch sein Ansehen in Ostindien.
Während des Rev olntionskrieges (1792) wanderten wieder Tau-
sende von begüterten Franzosen nach Deutschland aus; Massenhin-
richtnngen fanden statt. Der Seehandel mit den Kolonien und
mit England, das seine Häfen sperrte, wurde gestört und hörte
mit der Vernichtung der sranzösisch-spanischen Flotte dnrch die
Engländer unter Nelson bei Trasalgar (1805) zeitweise ganz
auf. Die (1810) von Napoleon I. eingerichtete „Kontinental-
sperre" übte eine heilsame Wirkung auf Produktion und Industrie
ans, und nach dem Frieden griff auch der Seehandel in den Ver-
kehr wieder kräftig ein. Von den Wnnden, die der übermütig
heraufbeschworene deutsch-französische Krieg (1870—71) dem
Lande geschlagen, hat es sich wunderbar schnell wieder erholt; dennoch
sind mehrere Industriezweige, die während des Krieges ins Stocken
gerieten, an Deutschland übergegaugeu, dessen Industrie die sran-
zösische nun weit überholt hat. Die Franzosen suchten sich für den
Verlust von Elsaß-Lothringen nunmehr durch Kolonien zu ent-
schädigen (vergl. die Zusammenstellung am Schluß). Rege ist der
Außenhandel, an dessen Einfuhrziffer Deutschland beson-
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TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Marseille Lyon Montpellier Paris Lyon Westindien Amerika Nantes England England Portugal Frankreich England Ostindien Deutschland England Deutschland Elsaß-Lothringen Deutschland
415 —
Bonnage und Hesbay eignen sich wegen ihres fruchtbaren
Lehm- und Mergelbodens für Weizen- und Zuckerrübenbau,
der Lehmsand von Brabant ist weniger ergiebig; man baut
hier außer Getreide Zichorien, Tabak und Flachs.
Im belgischen Flachland ist die Kampine ö. von
Antwerpen am wenigsten fruchtbar, besseren Boden hat
Flandern. Die Hauptstädte liegen hier an der Schelde,
mit Lys oder Leye von links, Rüpel (aus Dyle und
Diethe) von rechts. In die Dyle fließt die Senne, an der
Brüssel liegt. Die Scheide teilt sich in Ost er- und
Westerschelde, an ihr wohnen die Flamländer oder
Flämen, an der Maas die Wallonen.
Das Klima von Holland ist sehr seucht, man zählt
nur 40—50 heitere Tage im ganzen Jahre. Das Jahres-
mittel der Temperatur von Utrecht ist 10°, (Januar 14°,
Juli 184°), die Regenmenge 70 cm.
In Belgien ist das Klima im Küstengebiet gleichfalls
feucht, in: Hügelland trockener und beständiger, aber bereits
mit größeren Gegensätzen. Brüssel hat ein Jahresmittel der
Temperatur von 10°, 189 Regentage und 80 cm Nieder-
schlag. Im ganzen Gebiet ist der Klimacharakter durchaus
ozeanisch mit milden Wintern, kühlen und regenreichen
Sommern; häufige Nebel erinnern an England.
Größtenteils von Niederdeutschen (Friesen, Ba-
tavern) bewohnt, gehörten diese Gebiete im Mittelalter noch
zum Deutschen Reiche, bis die Niederlande durch Maria
von Burgund an Maximilian von Habsburg kamen; bei
der Teilung der Habsburgischen Länder fielen sie an die
spanische Hälfte; der Gegensatz der Religion schuf den-
jenigen zwischen den n. und s. Niederlanden: jene wurden
protestantisch, rissen sich unter heldenmütigen Kämpfen
von Spanien los, eine Republik bildend; diese blieben
katholisch und spanisch und kamen später an Öfter-
reich. Nach den Umwälzungen der französischen Revolution
und des französischen Kaiserreichs vereinigte man Holland
und Belgien 1815 zu einem Königreich, doch kam es schon
1830 zur Trennung in die beiden heutigen Staaten.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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Extrahierte Personennamen: Hesbay Maria
von_Burgund Maria Maximilian_von_Habsburg Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Brabant Antwerpen Flandern Ost Holland Utrecht Belgien England Niederlanden Spanien Holland Belgien
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wirb O. seit 1282 von beut aus der Schweiz stammenben
Geschlecht der Habsburger beherrscht, als Ludolf von
Habsburg beutscher König geworben war. Durch glück-
liche Heiraten erwarben btc Habsburger allmählich den größten
Teil der jetzt österreichischen Alpenlänber; baneben waren
Böhmen mit Mähren und Schlesien sowie Ungarn selbstänbig,
bis i. I. 1526 nach der Schlacht von Mohacs die
Vereinigung biescr 3 Staaten unter den Habsburgern
erfolgte; Jahrhuuberte lang gaben diese dem Deutschen
Reich die Kaiser, und nahmen erst i. I. 1804, also kurz vor-
her Auslösung des alten Deutschen Reiches (1806), den
Namen eines Kaisers von Österreich an. An dem
1815 ins Leben tretenben Deutschen Bunb war die öfter-
reichische Monarchie mit den Alpen- und Subetenlänbern
beteiligt, boch würden Österreich und Preußen in bemselben
auf die Dauer unleibliche Nebenbuhler. Im Felbzng von
1866 würde Österreich von Preußen im Felbe besiegt und
schieb nunmehr aus dem politischen Verbanb mit Deutschlaub
aus. Bereits 1867 erfolgte die Wieberherstellung Ungarns
und mit ihr begann der Auflösungsprozeß der Gesamt-
Monarchie, der seitbem rasche Fortschritte gemacht hat (vergl.
oben). Die Herrscherfamilie heißt seit der Vermählung der
letzten Habsburgerin mit Franz von Lothringen: Habsburg-
Lothringen, der Titel des Herrschers lautet: „Kaiser
v o u O st erreich und apostolischer König von
Ungarn": für die Magyaren ist berfctbc der „König
von Ungarn", vom „Kaiser" wollen sie nichts wissen.
Handel. Österreichs Handel, von jeher Pcisstti, erhielt durch
den Abschluß der Zoll- und Handelsverträge mit Preußen und
dem deutschen Zollverein <1853), durch die Errichtung des deutsch-
österreichischen Telegraphen- und Postvereins (1850 und 1865)
wie durch Eisenbahn- und Schiffahrtsverträge mit mehreren
europäischen Staaten neues Leben. Eiue Änderung aber trat
für den Kaiserstaat nach dem Kriege mit Preußen (1866) und nach
dem Verlust des lombardisch-venetianischen Königreichs ein. Die
vordem angebahnten Reformen wurden wieder aufgenommen; es
fand ein vollständiger Umschwung der staatsrechtlichen Verhältnisse
und mit dem Systemwechsel die Beseitigung aller industriellen und
merkantilen Hindernisse statt. Dennoch steht Österreichs Stellung
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Extrahierte Personennamen: Ludolf_von
Habsburg Mohacs Franz_von_Lothringen Franz Österreichs
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amerikanischen Kolonien beschloß, wurde der Widerstand gegen das
Mutterland allgemein: das Stempelpapier wurde von den Kolo-
nisten vernichtet, und da dasselbe zu jeder Seefahrt erforderlich
war, kam der Seehandel ins Stocken. Ebenso mißglückte eine vom
Ministerium eingeführte Besteuerung der englischen Waren in
Amerika. Als nach Zurücknahme all dieser Maßregeln dennoch die
Teesteuer bestehen blieb, erreichte die Aufregung den höchsten
Grad. Zu Boston wurde eine aus 342 Kisten bestehende Teeladung
ins Meer geworfen; der sog. Teesturm schlug in eine hartnäckige
Revolution um, und es begann, nnter Führung W ash i n g t o n's ,
ein Befreiungskrieg, der nach dem entscheidenden Siege bei D o rk-
town (1781), zu Ungunsten Englands, und im Frieden zu Ver-
sailles (1784) mit der Unabhängigkeit der Kolonien endete.
Durch dieses Ereignis verlor England zwar den größten Teil seiner
Kolonien in Nordamerika, dafür gewann es aber ein anderes
Handelsgebiet: das an Schätzen reiche Britisch-Ostindien.
Schon 1602 hatte sich in England die Ost indische Kompanie
gebildet, die mit dem Rechte der Kriegführung und mit umfassenden
Vorrechten ausgerüstet, zuerst Handelsniederlassungen in Boinbay
gründete, nach und nach aber in den Besitz von ganz Bengalen
kam. Im Jahre 1783 setzte Pitt die ostindische Bill dnrch,
nach der die Satzungen der Kompanie zum Vorteil des allge-
gemeinen Handels und des freien Wettbewerbes von der Regierung
geändert, anch die Macht der Kompanie gekräftigt wurde, und der
Handel mit dem seit 1876 zum Kaisertum erhobeneu Ostindien sich
zu seiner gegenwärtigen Ausdehnung erhob. Die von Napoleon I.
(1810) angeordnete Kontinentalsperre hatte zwar dein bri=
tischen Handel großen Schaden zugefügt, aber nicht vermocht, auf
die Stellung Großbritanniens als Seemacht, oder auf die Erwei-
ternug seines Kolonialbesitzes einen nachteiligen Einfluß auszu-
üben. Der mit der gesteigerten Produktion Hand in Hand gehende,
auf sehr große Mittel gestützte und durch 126 Häfen geförderte
Seeverkehr Englands beschäftigte 1904 eine Handelsflotte
von 20 580 Seeschiffen mit 10554529 t, davon 10570 Dampfe
schiffe mit 8 751853 t. Regelmäßige Dampferlinien verbinden
London und Liverpool mit fast allen Häfen der Erde Die ®e =
samt einfuhr betrug 1905: 11549, (dazu Edelmetalle 1054a) die
Ausfuhr 6778 Mill. M, ldazu Edelmetalle 927 5 Mill. M.)
Produktion. Die Landwirtschaft, obwohl durch zweck-
müßige Einrichtungen gefördert, deckt dnrch ihre Erträge den Bedarf
an Nahrungsmitteln bei weitem nicht mehr; es müssen große
Mengen von Getreide, Kartoffeln jc. vom Auslände eingeführt
werden. Der Viehzucht, welche in großer Blüte steht, wird ein
ausgedehnter Raum an Weiden gewidmet; dennoch ist, bei dem
starken Fleischverbrauch der Engländer, anch die Einfuhr von
Schlachtvieh erforderlich. Dem Reichtum an Metallen und Stein-
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Extrahierte Personennamen: Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Boston Englands England Nordamerika England Boinbay Bengalen Ostindien Englands London Liverpool